Im Jahr 2022 sitzt Sachsen-Anhalt der mittlerweile 95. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) vor. Das zuständige Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bereitet daher u.a. die beiden Tagungen der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) im Frühjahr und Herbst, die Amtschefkonferenz der 95. GMK im Mai, die Hauptkonferenz im Juni und nicht zuletzt die vor zwei Jahren etablierten und mitunter wöchentlichen Videokonferenzen der Minister*innen und Senator*innen mit dem Bundesgesundheitsminister vor.
Gesundheit ist unerlässlich – das wird uns in diesen Zeiten wieder besonders in das Bewusstsein gebracht. Die Corona-Pandemie, die im Gesundheitswesen das Handeln bestimmt und den Takt vorgibt, dauert weiter an. Auch im Jahr 2022, wenn hoffentlich eine Überwindung der Pandemie möglich sein wird, werden wir uns damit befassen müssen, welche Lehren aus der Krise gezogen werden können und zu ziehen sind. Klar ist, dass das Gesundheitswesen widerstandsfähiger werden muss. Dazu gehört, das Gesundheitswesen zur Bewältigung von Versorgungskrisen so auszustatten, dass kluge Versorgungsstrukturen und notwendige medizinische Ausstattung – inklusive Arzneimittel und Medizinprodukte – jederzeit verfügbar sind.
Gleiches gilt mit Blick auf das erforderliche medizinische und pflegerische Personal. Für die Verhinderung des Pflegenotstands wird ein wesentlicher Aspekt die Bezahlung sein. Es wird also darauf ankommen, ob die erforderlichen Finanzmittel aufgebracht werden können, und bei diesem Bemühen sollte bedacht werden, dass ohne gutes und engagiertes Personal auch die besten Ausstattungen in Kliniken und Praxen keinen Nutzen haben. Die vielfach geäußerten Wertschätzungen der Gesundheitsberufe müssen durch entsprechende Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen sichtbar werden. Dabei werden ferner die zunehmenden Anwendungsmöglichkeiten einer Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen; dann könnte auch die Versorgung im ländlichen Raum an Attraktivität gewinnen.
Mir persönlich ist es deshalb auch ein großes Anliegen, den GMK-Vorsitz dafür zu nutzen, noch deutlicher auf die Verbesserung der Bedingungen für alle Gesundheitsberufe hinzuwirken und die Rahmenbedingungen für die Ausbildung, die Arbeitsbedingungen, die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Vergütungen als Gesamtbetrachtung aller Gesundheitsberufe in den Blick zu nehmen.
Ich hoffe auf zielführende Gespräche und Diskussionen im Rahmen der Konferenzen des Jahres 2022 – auch mit Blick auf die Anforderungen an die Versorgungsstrukturen.
Petra Grimm-Benne
Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt