Beschlüsse
Beschlüsse der GMK 21.06.2017 - 22.06.2017
TOP: 9.1 Bedarfsgerechte Steuerung des Blutspendewesens
Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder fassen folgenden einstimmigen Beschluss:
1. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit nehmen zur Kenntnis, dass angesichts des demografischen Wandels mittelfristig in ganz Deutschland eine Mangelsituation bei Blutkonserven drohen könnte, die regional sehr unterschiedlich spürbar wird.
2. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit halten es deshalb für erforderlich, die Datenlage im Blutspendewesen zu verbessern, um rechtzeitig Mangelsituationen erkennen und Handlungsbedarfe zur Gegensteuerung ableiten zu können. Dazu sollten in Modellvorhaben die Blutbedarfe der Patientinnen und Patienten inklusive Alter und Geschlecht und Einteilung in internistische – chirurgische - Notfall- und Intensivpatienten oder Kinder ausgewertet werden. Bei der Bewertung der Blutbedarfe müssen neben dem demographischen Wandel auch die Veränderung in der medizinischen Praxis beachtet werden, die bereits durch diverse Anstrengungen der Anwender zur Senkung des Blutbedarfs führten. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit bitten das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) derartige Modellvorhaben zu unterstützen.
3. Eine wichtige Zielrichtung muss auch weiterhin die Gewinnung und gegebenenfalls die Ausweitung des Kreises von (Neu)spenderinnen und (Neu)spendern sein. Hierzu bitten die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit das BMG, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in bewährter Weise einzubinden und die bisherigen Aktivitäten fortzuführen und situationsbezogen auszubauen. Die Bundesärztekammer wird gebeten, die Hämotherapie-Richtlinie daraufhin zu überprüfen und ggfs. anzupassen.
4. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit danken den Blutspendeeinrichtungen für ihr fortgesetztes Engagement zur Gewinnung neuer Blutspender und -spenderinnen und bittet sie, auch zukünftig Spendewilligen ausreichend Angebote zur Spende einzuräumen.
