Beschlüsse
Beschlüsse der GMK 21.06.2017 - 22.06.2017
TOP: 11.5 Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder fassen folgenden einstimmigen Beschluss:
1. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder treten dafür ein, dass jede Generation einen Anspruch auf gute medizinische Versorgung und Teilhabe am medizinischen Fortschritt hat.
2. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder begrüßen es, dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren im Fokus vielfacher Entwicklungen und Studien steht, die sich mit dem Gesundheitsstatus und Gesundheitsverhalten, den Lebensbedingungen, Schutz- und Risikofaktoren sowie der Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems auseinandersetzen.
3. Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder sprechen sich dafür aus, einerseits Bewährtes fortzusetzen und andererseits zahlreich verfügbare und prospektiv weiterhin zu erwartende Erkenntnisse zu bündeln. Sie sehen insbesondere folgende Aufgaben für den Öffentlichen Gesundheitsdienst wie auch für die Ärzteschaft und Kostenträger.
a. Umsetzung des Präventionsgesetzes in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen: hierbei sollte denjenigen Konzepten Vorrang einge-räumt werden, die bereits vorhandene Strukturen wie die der zahnmedizi-nische Gruppenprophylaxe gem. § 21 SGB V oder Institutionen nutzen, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen; darüber hinaus bieten sich regionale Schwerpunktsetzungen an sowie die Orientierung an Lebensläufen, um Präventionsketten insbesondere für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aufzubauen.
b. Durchführung des gegebenenfalls auf Landesebene verankerten verbindlichen Einladungswesens für kindliche Vorsorgeuntersuchungen.
c. Fortsetzung der schulärztlichen Untersuchungen einschließlich Mundgesundheit.
d. Beratungspflicht vor Aufnahme in eine Kindertagesstätte über Impfungen.
e. Würdigung der gesundheitlichen Problematik von besonders vulnerablen Gruppen Jugendlicher.
f. Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der spezialisierten pädiatrischen palliativmedizinischen Versorgung (SAPPV).
4. Ferner sehen die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder weiterhin den Kampf gegen Übergewicht und Bewe-gungsmangel bei Kindern und Jugendlichen als dringend erforderlich an und bitten die Bundesregierung, den Nationalen Aktionsplan INFORM (Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung) fortzusetzen und auszubauen.
